Aus Zerbrochenem einen Hingucker machen

Aus Zerbrochenem einen Hingucker machen

Vor einem Jahr bat ich meinen Bruder, mir einen Leiterwagen für meine Enkel zu besorgen. Ganz stolz rief er mich an und verkündete: „Ich habe ein Holzwagen, er ist schon alt und braucht einige Reparaturen, doch das machst du schon.“  Als ich diesen alten Leiterwagen in Augenschein nahm, blieb mir die Spucke weg. Aber auch nichts an diesem Wagen war noch in Ordnung. Es war ein reinster Schrotthaufen. Wir nahmen ihn mit zu uns nach Hause in dem Gedanken, ihn zu verschrotten. Als es Frühling wurde, fiel mir der Wagen im Garten wieder ein und ich fragte meinen Sohn, ob er mir diesen Schrotthaufen auseinander baut, um ihn zu entsorgen. „Nein Mama, das mach ich nicht, da fällt dir doch was ein.“ Gemeinsam suchten wir einen Platz für diesen kaputten Wagen und nun ist er ein Hingucker für unsere Gäste im Garten.

Für mich ist diese Geschichte zu einer Predigt geworden. Es gibt bei uns allen solche Erfahrungen vom Leben: alles ein einziger Sorgen-, ja manchmal auch Schrott- und Scherbenhaufen. Was soll daraus noch werden, was für einen Sinn hat das alles?  Und dann höre ich, du als Christ hast Ängste, Sorgen, Unfrieden in dir? Ja, das habe ich. Es bleibt eine Herausforderung, den Frieden Gottes, der uns Christen durch die Vergebung unserer Schuld geschenkt wurde, im Alltag auszuleben. Ganz besonders in diesen Zeiten.

Ob Christ oder nicht, diese Zeit fordert uns alle heraus. Das Bangen um unsere Gesundheit, viele Existenzen sind bedroht, Sorgen und Ängste zur Zukunft, Familien stoßen an ihre Grenzen, Betagte und Kranke sind isoliert und fühlen sich allein. Und die trauernden Menschen, die durch diese Corona- Zeit liebe Angehörige und Freunde verloren haben.  Manchmal sind die Umstände so, dass sie uns in Panik versetzen – auch Christen und das ist völlig menschlich und normal. Mein Trost ist es, dass er, Jesus unser Herr, genau wusste, wie wir uns fühlen hier in dieser Welt. Er kennt diese Welt und uns Menschen. Jesus sagte seinen Jüngern, bevor er zum Vater gen Himmel ging: Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Johannes 16, 33

Er sprach vom Heiligen Geist: sein Geist als Beistand für uns Christen, der immer bei uns ist. Als Tröster, Ratgeber, Kraftquelle…. damit wir Frieden finden im Ihm, Jesus Christus. Und weiter beschreibt Jesus völlig nüchtern die Herzen der Menschen. Wir haben Angst in und auf dieser Welt. Ich bin dankbar, dass dieser Vers nicht zu Ende ist, denn es folgen drei wichtige Worte: aber seid getrost. Jesus sorgt für unsere Seele. Er gibt uns nicht auf. Für ihn ist kein Scherbenhaufen zu groß. Nein, Christus führt unseren Scherbenhaufen wieder zusammen zu einem Gefäß seiner Wahl: Er macht aus uns einen Hingucker. Vielleicht sind hier und da Narben, Risse oder Unebenheiten, aber genau das sind die vielen Erfahrungen, die unser Leben reifen lassen.

Mich tröstet das, weißt du warum? Jesus, der Auferstandene sagt hier weiter, dass er die Welt überwunden hat. Das heißt für mich, er hat alles Angstmachende überwunden. Er ist der Sieger dieser Welt. Und genau zu diesem Sieger zieht es mich immer wieder hin mit all meinem Versagen und meinen Ängsten. So lasse ich meine Seele berühren von seinem Frieden und stärke mich an seinem Wort.

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Johannes 16, 33

 

Das wünsche ich dir von Herzen, dass du deine Ängste Jesus, dem Sieger über alles Angstmachende übergeben kannst. Wieder und wieder und wenn es sein muss, ein weiteres Mal. Jesus liebt dich.

 

Es grüßt euch ganz herzlich

Alexandra Leupold