Es darf schon ein wenig mehr sein

Stellen wir uns doch mal vor, es gäbe eine Vorschau: für jeden persönlich
einige Szenen aus seinem Jahr 2021. Ich habe einen Filmtrailer vor Augen, in
dem verschiedene Vorab-Szenen einen Einblick in unseren neu anlaufenden
Jahresfilm geben. Zum Beispiel: unterwegs im Stau, an einem neuen Arbeitsplatz, in einer
schwierigen Sitzung, bei einer Jubiläumsfeier, im Krankenhaus, am offenen Grab, im
Gottesdienst, beim Geschirrspülen oder Wäschebügeln ….. Und bei jeder Szene wird immer
wieder der Satz „Sei mutig und stark“ eingeblendet.
Wie oft habe ich diesen Spruch als Kind immer wieder hören müssen. Vor allem beim Zahnarzt:
„hab nur Mut, das schaffst du schon, Indianer kennen keinen Schmerz“ …..
Aber mal ehrlich, genügen uns diese vier Wörter SEI MUTIG UND STARK in unserem
komplexen Leben, um es überhaupt annähernd zu bestehen? Es ist leicht eine
Überforderung, immer stark und mutig sein zu müssen und angesichts so mancher
Lebenswege völlig ungenügend oder sogar fehl am Platz.
Doch dann lese ich ein Gespräch, wie Gott mit Josua redet. Josua steht vor einer großen
Herausforderung, er soll nun nach 40 Jahren Wüstenwanderung das Volk Israel in das
verheißene Land bringen. Das ist allerdings alles andere als einfach.
Ich (Gott) sage dir zu, was ich schon Mose versprochen habe: Wohin ihr auch geht, werdet
ihr Land betreten, das ich euch geschenkt habe. Josua 1,3
Mir fällt auf, dass Gott in der Gegenwart mit Josua redet. Sie haben noch keinen Fuß auf den
Boden des versprochenen Landes gesetzt, doch Gott sagt zu: Das habe ich euch geschenkt.
Die verheißungsvolle Zukunft für sein Volk ist in Gottes Augen schon längst Gegenwart!
Wenn die Israeliten in das Land einziehen, ist Gott bereits da und hat alles vorbereitet.
Genauso wie Josua brauchen auch wir Gottes Wort an uns in der Gegenwart, wenn wir in
unserem Alltagsleben vor Wegkreuzungen oder vor Entscheidungen stehen.
Mir tut es in diesen beladenen Coronazeiten echt gut, Jesu Zusagen lesen zu können.
Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende. Math. 28,20
Habt keine Angst. Ihr vertraut auf Gott, nun vertraut auch auf mich! Es gibt viele
Wohnungen im Haus meines Vaters, und ich gehe voraus, um euch einen Platz
vorzubereiten. Wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch dann so gesagt? Johannes 14,1-2
Im Gespräch zwischen Gott und Josua kommt gleich dreimal der Satz SEI MUTIG UND STARK
vor. Gott weiß sehr wohl, dass es viel an Unterstützung und Wegweisung für uns
zerbrechliche Menschenkinder braucht und so wird er nicht müde, an unseren Mut und
unsere Stärke zu appellieren, getragen von seiner Gegenwart. Es lohnt sich, diese Geschichte
Josua zu lesen. Du findest sie in der Bibel im Alten Testament in Josua 1, 1-9.
Und da habe ich noch einen weiteren tröstenden Vers aus dem Buch des Lebens entdeckt:
Ihr müsst nicht in Panik aufbrechen und braucht nicht um euer Leben zu laufen. Denn der
Herr wird vor euch hergehen. Der Gott Israels wird euren Rücken decken. Jesaja 52,12
Ich wünsche uns, dass wir offen sind für Gottes Ermutigungen. Wir brauchen offene Ohren,
um auf Gottes Stimme zu hören, offene Augen, um in Gottes Wort zu lesen und vor allem ein
sich öffnendes Herz, damit Gott, unser Herr, einziehen kann mit seiner Kraft und Stärke.
Es grüßt euch ganz herzlich Alexandra Leupold