Hast du gehört?

 

Das Gleichnis vom Bauern, der die Saat ausstreute

Wieder einmal fing Jesus an, am Ufer des Sees zu lehren. Die Menschenmenge, die ihn umdrängte, war jedoch so groß, dass er in ein Boot stieg, sich setzte und von dort aus zu ihnen sprach. Er brachte den Menschen seine Lehre nahe, indem er ihnen viele Gleichnisse wie das folgende erzählte: »Hört zu! Ein Bauer ging hinaus, um zu säen. Manche der Samenkörner, die er auf dem Feld ausstreute, fielen auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Andere fielen auf eine dünne Erdschicht mit felsigem Untergrund. Die Pflanzen keimten, doch unter der heißen Sonne verdorrten sie rasch und starben ab, weil die Wurzeln in der dünnen Erdkruste keine Nahrung fanden. Andere fielen unter die Dornen, die rasch in die Höhe schossen und die zarten Halme erstickten, sodass sie keine Ähren trugen. Wieder andere fielen auf fruchtbaren Boden und brachten eine Getreideernte mit dem dreißig-, sechzig-, ja hundertfachen Ertrag ein.« Und er schloss mit den Worten: »Wer hören will, der soll zuhören und begreifen!«

Als ich in der Bibel lass wie Jesus seine Predigt mit den Worten “Hört zu“  begann, musste ich schmunzelt, es erinnerte mich an manche Unterhaltungen mit meinen Kindern. Nicht immer weiß ich, ob mir richtig zugehört wird. Oder ich bekomme keine Antwort auf meine Frage, dann sage ich oft: „ Hast du gehört?“ und schon kann ich ein Kopfnicken oder sogar eine Antwort erwarten. Jesus möchte den Menschen eine Botschaft auf den Weg mitgeben, da sie Lebensnotwendig ist, will er das so wenig wie möglich von seinen wertvollen Wörtern verloren gehen. Dafür schaffte Jesus mit seinen Jüngern zusammen , die best möglichen Bedingungen. Und das war von Bot aus zu reden, da Wasser den Schall trägt.

„Das Eigentliche, das Entscheidende, das, worauf es ankommt, damit Gottes Reich seinen Weg in der Welt nimmt, ist das Hören.“ Ein Zitat von Karl- Heinz Bormuth.

Last uns nun hören was uns Jesus sagen möchte in diesen Gleichnis. Jesus spricht in Bildern, die zu der damaligen Zeit aus den Alltag bekannt waren und sofort verstanden worden. Nun, so manchmal ist das für uns nicht mehr so einfach. Schon ist für Viele der Sämann nicht so geläufig. Bei uns auf den Land übernimmt das eine Maschine mit den Namen PS 500 M2. Sie schafft es ganz genau den Samen in Reihe und Glied unter die Erde zu bringen. Da fehlt wenig auf den Wegen oder unter Dornen von den Saatgut. Aber doch kann ich es gut nachvollziehen, beim Düngen per Hand von unseren Rasen ist eine Woche später ganz gut zu sehen wo mehr oder weniger Dünger hingefallen ist. Und so ging es auch diesen Sämann. Vier unterschiedliche Bedingungen wo der Samen liegt und auch das Ergebnis ist unterschiedlich. Der Samen ist das Wort Gottes und wo findet es bei uns Platz? Ich sehe da in allen Vier Plätzen,  Situationen in meinen Leben die ich so ähnlich beschreiben würde.

 Manche der Samenkörner, die er auf dem Feld ausstreute, fielen auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Wie viele Worte Gottes sind in mir verloren gegangen, gehört aber nicht vertieft. Sie sind verpufft.

Andere fielen auf eine dünne Erdschicht mit felsigem Untergrund. Die Pflanzen keimten, doch unter der heißen Sonne verdorrten sie rasch und starben ab, weil die Wurzeln in der dünnen Erdkruste keine Nahrung fanden. Wenn Stürme über uns hinweg wehen, wie fest sind wir in den Wort Gottes eingebettet. Ist unsere Wurzel tief genug bei Jesus dran. Ich musste erfahren wie es ist wenn die Worte keinen Halt mehr geben. Nicht weil Gottes Worte kein Bestand hätten, sie ändern sich nie, sie haben ewigen Bestand. Doch meine Wurzel war nicht stabil in dieser Zeit und sie gelangten nicht mehr an die nährhaften Worten Gottes.

Andere fielen unter die Dornen, die rasch in die Höhe schossen und die zarten Halme erstickten, sodass sie keine Ähren trugen. Oh ja, es sind die Dinge die wir meinen wichtiger zu sein als Gott. Doch alles kommt von ihn und alles was wir sind und haben kommt von Gott. Doch das vergessen wir ganz schnell in der Hektik des Alltages. Wir alle haben eigene Götter uns gemacht, doch sie haben nicht ewig Bestand. Das immer Suchen nach neuer Zufriedenheit zehrt an Geist, Seele und Körber.

Wieder andere fielen auf fruchtbaren Boden und brachten eine Getreideernte mit dem dreißig-, sechzig-, ja hundertfachen Ertrag ein.« Ich erzähle gerne den Enkeln ein russisches Märchen von einer Rübe, die der Großvater in Frühjahr den Samen ausgesät hatte. Er pflegt diese Pflanze, mit Wasser und guten Dünger. So wie Jesus uns mit seinen Worten stärken möchte. Und dann ist der Tag der Ernte gekommen. Der Großvater versucht die Rübe zu ernten doch er bekommt sie nicht allein raus. Es kommt die Großmutter, dann das Enkel und der Hund, später die Katze und  zu aller Letzt, die kleine Maus zur Hilfe. Endlich ist die große Rübe geerntet . Gott möchte Gemeinschaft mit seinen Kindern und dieses Verlangen legte er in uns auch. Wir sind keine Einzelkämpfer in der Reich Gottes Arbeit, darüber bin ich sehr froh. Und noch was gibt mir Frieden, das wir keinen Leistungsdruck bei Gott haben. Jesus möchte das wir in ihn fest- wachsen und Frucht bringen. Ich stelle immer die Stühle die nicht besetzt sind im Gottesdienst oder in Bibelgespräch vor, doch unser Herr sieht nicht die Zahlen der Menschen sondern die Menschenherzen die sich öffnen für seine lebendiges Worte.

Den Schluss vom Märchen habe ich selbst erfunden. Die Familie mit Hund und Katze und Maus feiern ein Rübenfrest und laden alle Nachbarn und Freunde ein. Es gibt Rubenkuchen, Rubensaft, Rubensalat  und so weiter. Noch viel schöner stelle ich mir vor, feiert unser Herr ein Fest im Himmel für jeden Menschen der sein Herz für Jesus öffnet. Ob es zwei, Zwanzig oder einer ist.

Diese Gleichnis bekommt einen besonderen Rahmen, zu Beginn fordert Jesus die erwartungsvolle Menge auf „Hört zu“. Und am Schluss bekräftigt er: »Wer hören will, der soll zuhören und begreifen!«

Warum Jesus so darauf drängt ? Es geht nämlich um dein und mein Leben.

Es grüßt dich ganz herzlich Alexandra Leupold