Herzliche Einladung

Das kann nur ein schlechter Witz sein, in dieser Zeit zum Feiern einzuladen. Ich habe auch Einladungen vorbereitet für meinen Geburtstag, doch das Feiern mit den Lieben und Freunden ist momentan nicht drin. Kein Plan für dieses Jahr, alles musste verschoben oder sogar abgesagt werden. Viele Hochzeiten, Konfirmationen, Volksfeste… So dachte ich, als ich meine Bibel aufschlug und den Bibeltext las.

Jesus antwortete ihm mit einem Gleichnis: »Ein Mann bereitete ein großes Festessen vor, zu dem er viele Gäste einlud. 17 Als alles fertig war, schickte er seinen Diener zu den Eingeladenen und ließ ihnen sagen: ›Kommt! Alles ist vorbereitet!‹ 18 Aber jeder hatte auf einmal Ausreden. Einer sagte: ›Ich habe ein Grundstück gekauft, das muss ich unbedingt besichtigen. Bitte entschuldige mich!‹ 19 Ein anderer: ›Es geht leider nicht. Ich habe mir fünf Gespanne Ochsen angeschafft. Die muss ich mir jetzt genauer ansehen!‹ 20 Ein dritter entschuldigte sich: ›Ich habe gerade erst geheiratet und kann deshalb nicht kommen.‹ 21 Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Der wurde sehr zornig: ›Geh gleich auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Bettler, Verkrüppelten, Blinden und Gelähmten herein!‹ 22 Der Diener kam zurück und berichtete: ›Herr, ich habe getan, was du mir aufgetragen hast. Aber noch immer sind Plätze frei!‹ 23 ›Geh auf die Landstraßen‹, befahl der Herr, ›und wer auch immer dir über den Weg läuft, den bring her! Alle sind eingeladen. Mein Haus soll voll werden. 24 Aber von denen, die ich zuerst eingeladen habe, wird keiner auch nur einen einzigen Bissen bekommen.‹« Lukas 14, 16-24

Ist das nicht schlimm, alles ist vorbereitet, es fehlt an nichts, alles vom Besten und dann die Absagen der Gäste, die wahrscheinlich schon vor Wochen zu gesagt hatten. In der letzten Minute sagten sie kurzerhand ab. Außerdem dachte ich mir: was wäre gewesen, wenn der Gastgeber keinen Diener losgeschickt hätte, um die Geladenen zu bitten, nun mitzukommen, weil doch alles vorbereitet war? Und dann die Begründungen der Absagen, alles nur Ausreden. Doch je länger ich mich mit dem Text befasse, desto mehr stelle ich fest, vielleicht selbst angesprochen zu sein? Bin ich gar einer dieser Gäste, die Gott hier und da eine Absage erteilen, weil es mir gerade überhaupt nicht in den Kram passt?

Ja es geht hier in diesem Gleichnis, welches Jesus erzählt, um die persönliche Einladung Gottes an dich und mich, an uns Menschen. Es ist alles vorbereitet, so verkündet es der Diener. Gott hat alles für uns vorbereitet, in dem er seinen Sohn Jesus Christus zu uns sandte und unsere Schuld am Kreuz trug. Gott heißt uns in Jesus willkommen. Das ist die größte Freudenbotschaft für die ganze Welt. Ich fühle mich ertappt. Arbeit, Familie, Privatleben, all das ist mir sehr wichtig und das ist gut so. Doch die Quelle all dessen, was ich habe und genießen darf, kommt von Gott. Und dann lese ich, „Er wird zornig“, Gott wird zornig, das gefällt mir gar nicht. Wie oft höre ich vom lieben Gott, doch ich sage dir, es gibt keinen lieben Gott; die Wahrheit ist, es gibt einen liebenden Gott und darüber bin ich froh. Denn ein liebender Gott ist souverän und konsequent. Dieser göttliche Zorn ist keine gefühlsmäßige Entgleisung, sondern eine heilige Konsequenz. Hier in unserer Geschichte zeigt sich als Konsequenz, dass der Gastgeber neue Gäste zu sich einlädt. Und für die, die abgesagt haben, hält Gott keinen Platz frei. Für sie wird es kein Festessen geben. Aber deswegen fällt das Fest nicht aus.

Die Geschichte Jesu macht mich aufmerksam: Gott lässt uns die freie Entscheidung, seine Einladung anzunehmen, darum lädt er jeden Menschen persönlich ein. Es liegt an dir, ob du zum Fest „der größten Freudenbotschaft“ kommst oder nicht. Und Gott geht heute noch auf die Straßen und an die Zäune, um die Menschen einzuladen. Die Frage ist, nimmst du die Einladung Gottes an und wenn es soweit ist, kommst du zum Fest? Weißt du, ich stelle mir eine riesige Tischtafel mit unzähligen Stühlen vor, alles ganz festlich, wunderschön eingedeckt und der Saal strahlt vor lauter göttlicher Herrlichkeit. Und ich darf mit Platz nehmen – und besser noch, Gott selbst führt mich zum Platz, ich schaue mich um und sehe dich und dich und dich. Sag, wäre das nicht wunderschön, gemeinsam bei unserem Vater im Himmel Platz zu nehmen und beim größten Fest dabei zu sein? Dann sag zu und komm zu Tisch im Haus des Vaters.

So bewahre dich der HERR, dein Gott, der dich ins Leben rief und will, dass du lebst und glücklich bist.

Es grüßt dich ganz herzlich Alexandra Leupold