In des Töpfers Herz schauen

Die Töpferwerkstatt ist nicht gerade sehr einladend. Da gibt es viel Schmutz und Dreck und eine saubere Arbeit ist es dort auch nicht, aber das Herz des Meisters für diese Arbeit ist riesengroß. Der Töpfer dreht die Scheibe nicht ziellos umher, seine Finger bewegt er nicht unkontrolliert und er verliert den Ton auf der Scheibe nicht aus den Augen. Er schaut sein Werk genau an, voller Liebe zum Detail.

Er nahm den Ton und formte ein neues Gefäß daraus, das ihm besser gefiel. Da sprach der HERR zu mir: “Volk Israel, kann ich mit euch nicht genauso umgehen wie dieser Töpfer mit dem Ton? Denn ihr seid ja in meiner Hand wie Ton in der Hand des Töpfers!”
Jeremia 18, 4-6

Bevor er mit der Arbeit beginnt, hat er einen Plan für seinen Klumpen Tonerde. Der Töpfer entscheidet, ob daraus ein Ausstellungsstück mit Schnörkeln oder ein schlichter Gebrauchsgegenstand werden soll. Mir kam der Gedanke: Wie möchte ich gerne sein? Und du, wie möchtest du gerne auftreten, was möchtest du darstellen oder wie anderen begegnen? Vielleicht verweilst du noch einen Augenblick bei diesem Gedanken. Ich werde sehr nachdenklich: Ich bin kein Zufall, ich bin ein Gefäß aus den Händen unseres himmlischen Töpfers, ein Gefäß von Gott. Gott hat einen Plan, von Anfang an der Schöpfung. Zugegeben weiß ich nicht immer, was genau er beabsichtigt, z.B. mit meinem oder deinem Aussehen oder mit Ereignissen, die mir Angst machen, wie Corona oder manche dürre Lebenszeit und auch meine eigene Zerbrechlichkeit. Wir sehnen uns nach Herrlichkeit, Vollkommenheit, doch sie ist uns abhanden gekommen, indem wir uns von Gott
entfernten.

Aber Gottes guter Plan ist deshalb nicht aufgehoben. Der Gedanke, das in meinem Leben Gottes Wille nicht willkürlich, sondern souverän und liebevoll geschieht, löst meine Beklemmungen. Wenn wir dem Töpfer bei der Arbeit zuschauen, dann lässt er uns Einblick gewähren in sein Herz. Wenn wir in das liebende Herz Gottes schauen möchten, so müssen wir Jesus Christus und seine durchbohrten Hände anschauen. Es sind die Wundmale, die er unseretwillen trägt. Jesus Christus hing am Kreuz wie ein zerbrochenes Gefäß, er, der keine Schuld trug, nahm auf sich die geballte Schuld der Menschheit. Mit welcher Liebe wir geliebt werden, offenbart uns das Kreuz. Doch Gottes Pläne enden nicht im Grab.

Es mag vieles in dieser Welt verrückt laufen und die Nachrichten Tag für Tag sind erschreckend, haben unsere Kinder, Enkelkinder noch eine Zukunft und wie wird das Leben nach Corona sein, ist noch Hoffnung für diese Welt? All die Fragen, die sich um die Töpferscheibe Welt und den Ton Mensch drehen. Vielleicht haben wir den Mut verloren und hoffen nicht mehr auf die großen Wunder Gottes? Dann möchte ich dir von ganzem Herzen sagen: Gott meisterte das größte Wunder auf dieser Welt am dritten Tag nach der Kreuzigung. Gottes Sohn blieb nicht im Grab, unser Vater im Himmel entriss dem Tod die Macht, Jesus lebt!

Mein Leben wäre nicht so verlaufen, wenn unser auferstandener Herr nicht an meiner Seite gewesen wäre und bis heute ist. Er ermöglicht es mir, aus meinem gescheiterten Leben jederzeit einen Neuanfang zu machen. Ich möchte enden mit ein paar Sätzen von Peter Hahne:

„Wenn das Grab leer ist, gibt es keine begrabenen Hoffnungen. Die Zusagen Jesu sind dann keine leeren Versprechungen; ich kann mit ihnen leben und überleben. Wer sich auf Jesus verlässt, ist nie verlassen.“

Auch wenn wir dieses Jahr Ostern ganz anders erleben müssen, eines ändert sich nie: es ist das liebende Herz von unserem Töpfer Gott zu uns Menschen.

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16

Ich wünsche dir den Segen Gottes, ich wünsche dir den Frieden Gottes, ich wünsche dir die Liebe Gottes. Bleib behütet in seiner Hand.

Es grüßt euch ganz herzlich
Alexandra Leupold