Oh mein Herz

 

Das sind meistens die Worte, wenn ich mich erschrecke. Ich bin äußerst schreckhaft, so dass mein Mann sicherheitshalber nach der Arbeit pfeifend das Haus betritt oder meine Kinder sich öfters mit „Vorsicht, ich bin´s“ ankündigen.

Erst jetzt erschrak ich über eine Überschrift in einer christlichen Zeitung „DIE RÄUBERHÖHLE MEINES HERZENS“. Heftig, mein Herz eine Räuberhöhle – nein, meins doch nicht, so schlimm bin ich nicht, so schlecht denke ich nicht …. Das waren meine Gedanken zu dieser Überschrift. Doch gleichzeitig fallen mir spontan einige Menschen in der Welt-Geschichte ein, die so ein Herz wohl hatten oder haben. Mein Blick verlagerte sich von meinem Herzen hin zu anderen Menschenherzen, wie es wohl in ihren Herzenshöhlen so aussieht. Zugegeben, mein Herz war bei diesem Gedankenfilm eins der eher warmen und hellen Herzen.  Und dann lese ich  den Vers in der Bibel im 2. Korinther 5, 17:

Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.

Und schon war ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen worden. Zu Christus gehören, ein neuer Mensch sein, dass alles hat doch was mit MEINEM HERZEN zu tun. Oh mein Herz, doch eine Räuberhöhle (eine kleine Räuberhöhle)?  Ja, mein Herz ist infiziert von Neid, Hass, Streit, Überheblichkeit, Egoismus usw., kurzum von >Sünde<, wie es die Bibel ganz nüchtern benennt. Ein Leben ohne Gott.  So bin ich nichts anderes als ein sündiger Mensch, alle Menschen, ohne Ausnahme. In mir erwacht von Neuem das Verlangen, mein Herz zu reinigen, doch wie kann ich zu dem neuen Menschen werden, den Paulus in seinem Vers beschreibt?

Ein erster Schritt ist es, die Wahrheit über mein sündiges Leben zu erkennen. Und zu akzeptieren, dass ich nicht besser bin als alle anderen Menschen dieser Welt. Auch ich bin ein verlorenes Menschenkind, dass Gott sei Dank durch die Gnade Gottes nicht verlorengehen muss. Paulus, der diesen Vers geschrieben hat, ist sich dieser Aussage sehr bewusst, gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Die Geschichte, wie Saulus zu Paulus wird, ist bemerkenswert. Mehr dazu kannst du in der Apostelgeschichte 9  erfahren.

Es gibt noch einen zweiten notwendigen Schritt, nämlich indem wir die Wahrheit vom Kreuz erkennen und annehmen.

Wie bewusst ist es mir und dir wirklich, die Sache mit dem Kreuz? Ist es uns wichtig, dass es in den Klassenzimmern hängt oder nicht? Ob  das Kreuz überhaupt noch so verkündet werden soll oder nicht, weil es doch so grausam über Leben und Tod berichtet? Das Verharmlosen, so große Sünden habe ich nicht getan, so schlimm wie der andere bin ich doch nicht, darin haben wir Menschen schon von Anfang an der Geschichte Begabung.

Doch das Verharmlosen und Verdrängen führt uns nicht am Kreuz vorbei, nur noch näher zum Kreuz hin.

Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3, 16

Es erschreckt mich, wie brutal die Bibel mir verdeutlicht, dass dieser Mann und Gott zugleich am Kreuz für meine Sünden starb. Meine Worte, meine Gedanken, mein von Gott distanziertes Leben waren es, die ihn ans Kreuz trieben. Und doch schenkt mir das Kreuz Ruhe ins Herz, weil ich Gottes große Liebe dadurch  erfahren kann. Seine Liebe, die bedingungslose Liebe Gottes, sie ist meine Lebensrettung in Ewigkeit. Oh mein Herz, wie reuig und friedlich wird es mit der Liebe Jesu und Neues wird entstehen.

Das Leben wird neu durch den Gang des Herzens zum Kreuz. Paul Deitenbeck

Das wünsche ich dir von Herzen, dass du erleben darfst, was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen, durch den Gang des Herzens zum Kreuz von Golgatha.

 

Es grüßt dich ganz herzlich

Alexandra Leupold