Und plötzlich was sie da!?

Vor einigen Tagen erblickte ich in unserem Garten voller Staunen im Schilf eine Stockrose, in voller Pracht. Es schien so, als hätten sich die Blüten erst an diesem Tag voll entfaltet. Ich hatte im Schilf nun wahrlich keine Stockrosen ausgesät, dort würden sie doch untergehen, so im Verborgenen. Meine Gedanken kreisten einige Zeit um diese schöne Rose.

Verborgen, was alles so verborgen in uns steckt!

Diesen Gedanken und das Bild meiner plötzlich aufgetauchten Stockrose trug ich eine Weile mit mir herum.

Wie lange wird diese Blume schon an diesem versteckten Ort stehen und ich habe sie jetzt erst in Augenschein genommen? Ich fühle in mir eine Sehnsucht: Wie schön wäre es, wenn wir mutig unseren verborgenen Gaben freien Lauf ließen und die verborgenen Gaben zum Blühen bringen, wie bunt und vielfältig wären unsere Kirchen und Gemeinden.

Ja klar, Gaben müssen wachsen, so wie die Blume. Erst als sie die Blüten in einer so schönen Farbe öffnete, fiel sie mir auf und schenkt mir seither jedes Mal Freude, wenn ich an ihr vorbeigehe.

Gaben, habe ich welche und wenn ja, wie können Gaben wachsen? Nun, in der Bibel steht es klar und deutlich, wir Menschen haben Gaben, jeder von uns. Also wir können schon mal nicht von uns behaupten: “Ich habe ja gar keine Gabe.”

Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat. 1. Petrus 4,10

Ja, genau der Petrus, der Hitzkopf und einer von Jesu Jüngern schreibt diese Zeilen. Er ist nun schon alt und seine Gabe ist es, eine Gemeinschaft in Jerusalem zu führen. Kaum zu glauben, aber auch Petrus musste wachsen und reifen wie unsere Rose im Schilf. Gott hat uns Menschen das Siegel “sehr gut” gegeben, er hat uns wunderbar gemacht, dich und mich. Und Gott legt in jeden von uns unterschiedliche Begabungen hinein. Ich begreife auch den Sinn, denn wir Menschen haben einen Auftrag , wir sollen hinaus gehen und von der Liebe Gottes erzählen – und zugegeben, ohne Gottesgabe ist das unmöglich machbar. Und dass wir verschiedene Gaben haben, macht auch Sinn, da wir verschieden sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben. Wahnsinn, an alles hat unser Vater im Himmel gedacht.

Es sind Gottes Gaben, die in uns schlummern, mit denen wir nicht immer sehr gewissenhaft umgehen und sie auch immer wieder vernachlässigen. In mir kommt ein unwohler Gedanke hoch.  Bin ich undankbar, wenn meine Gaben im Verborgenen liegen? Dem ist wohl so, wenn wir meinen, das können die anderen auch oder sogar besser als ich. Dann machen wir uns selbst etwas vor, scheuen die Verantwortung und verpassen wertvolle Erfahrungen in unserem Leben und mit Gott.

In Wahrheit verbergen sich dahinter oft auch Versagensängste, Scham, Zweifel oder fehlender Selbstwert. All das möchte uns einreden: “Du kannst das nicht”. Ich möchte dir aus eigener Erfahrung sagen, das sind Stimmen des Widersachers (Teufel), so redet Gott nicht mit uns.  Er möchte, dass du dich entfaltest, dass du und deine Gaben wachsen können in seiner Hand.

Petrus sagt noch was in diesem Vers: Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat.

Wenn ihr die vielfältigen Gaben Gottes in dieser Weise gebraucht, setzt ihr sie richtig ein.

Hier geht es nicht um Perfektionismus. Das ist vertane Mühe, denn Gott möchte in uns wirken und Fehler sind dazu da, dass wir daraus lernen. Das soll keineswegs heißen, dass eine gute Vorbereitung wertlos ist. Darum probiere mutig aus, Gott mit deiner Gabe zu dienen! Genau deine Gabe ist in Gottes Augen so wertvoll für deine Familie, Freunde, Verein, Schule, Beruf …. Kirche. Gemeinde Gottes ist genau dort, wo du deine Gabe für Gott einsetzt und die Liebe Gottes dadurch an andere Menschen weitergibst.

Macht das nicht Mut und Lust, dich auf den Weg zu machen, zu entdecken, was alles im Verborgenen an wundervollen Begabungen in dir steckt, die Gott in dich hineingelegt hat? Lass sie blühen für andere …. wie schön das wäre.

Ich möchte dir sagen, es wird auch dich selbst verändern, du wirst Gott dadurch immer ein Stück näher kommen in seiner Liebe und Güte.

Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.

 

Es grüßt dich ganz herzlich

Alexandra Leupold