Versteinert vor lauter Staunen

„Da staunst du Oma, dass ich das schon so gut kann!“ Das sagte vor einigen Tagen meine Enkelin zu mir, als sie mir einen Purzelbaum ganz stolz zeigte. Ja, ich staunte wirklich, wie gut und sicher sie das machte. Richtig begeistert war ich und das sah mir meine Enkelin mit ihren drei Jahren auch an.

So ungefähr muss es wohl auch den Jüngern von Jesus gegangen sein, als sie sahen, wie er in eine Wolke umhüllt gen Himmel getragen wurde. Es klingt wie ein Märchen, wenn man diesen Abschnitt aus der Bibel wie eine gewöhnliche Geschichte liest. Verstehen mit dem menschlichen Verstand kann ich nicht, was da geschah. Doch ich glaube es und begreife es, wenn ich mich für Jesu Worte öffne. Lasst uns gemeinsam den Text anschauen und das Wunder der Himmelfahrt bestaunen.

Jesus kehrt zu Gott zurück Bei dieser Gelegenheit fragten sie ihn: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du Israel wieder zu einem freien und mächtigen Reich machst?« Darauf antwortete Jesus: »Die Zeit dafür hat allein Gott, der Vater, in seiner Macht bestimmt. Euch steht es nicht zu, das zu wissen. Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.« Nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Eine Wolke verhüllte ihn, und sie sahen ihn nicht mehr. Noch während sie wie gebannt zum Himmel schauten und Jesus nachblickten, standen auf einmal zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen. »Ihr Galiläer«, sprachen sie die Jünger an, »was steht ihr hier und starrt nach oben? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren, wie ihr ihn gerade habt gehen sehen.« Apostelg. 1,6-11

Es ist verrückt: Jesus war tot, doch nach drei Tagen zeigte er sich seinen Jüngern. Er war es mit den Nagelmalen an beiden Händen und doch auch anders, eine ganz neue Schöpfung, keine Mauer war für ihn ein Hindernis – Jesus Christus, unser Herr und Heiland. So begegnete Jesus seinen Jüngern nach der Auferstehung. 40 Tage blieb er bei ihnen, genug Zeit, sich daran zu gewöhnen, anders, doch gut so. Es war wie immer, sie aßen zusammen und tauschten sich aus. Die Sehnsucht nach Freiheit, Frieden und Macht bewegte auch die Jünger. Und so fragten sie ihn: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du Israel wieder zu einem freien und mächtigen Reich machst?«
Er, der auferstandene Herr, könnte doch auf der Stelle diese Freiheit bringen, all die Sehnsüchte der Menschen stillen. Gerechtigkeit walten lassen. Ausgleich von Arm und Reich bringen. Nach 2000 Jahren stellen wir dem Herrn genau dieselben Fragen wie die Jünger damals. Wir können es nicht fassen und mit menschlichem Ermessen nicht begreifen. Die Antwort ist die gleiche für uns, wie die für die Jünger damals.

»Die Zeit dafür hat allein Gott, der Vater, in seiner Macht bestimmt. Euch steht es nicht zu, das zu wissen. Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.«

Wisst ihr, es bewegt mich sehr, diese Antwort von unserem Herrn. Sie klingt schroff und doch tröstlich. Sie weist mich in die Schranken, dass Gott über uns Menschenkindern steht, auch Zeit und Raum in seinen Händen liegen. Ist das nicht tröstlich? Für mich ja.
Nun finden wir bei der Antwort Jesus ein aber. Ich mag das Wort ‚aber‘ nicht so. Immer, wenn ich es bei meinen Kindern hörte, stellten sich bei mir gleich alle Alarmglocken ein, dass es jetzt Diskussionen geben wird. Doch hier bin ich froh, ein ABER zu lesen. Wir werden nicht im Regen stehen gelassen von unserem Herrn, sondern wir haben einen Tröster, Beistand – den Heiligen Geist. Er ist unsichtbar, dennoch macht ER in uns die Liebe Gottes sichtbar. Öffnet uns das Wort Gottes, stärkt uns und verleiht uns Frieden im Herzen. Wir sind nicht allein, Jesus Christus, der Auferstandene ist mit seinem Geist bei uns. Es sind nicht meine Worte, sondern Jesu Zusage: Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!« Matthäus 28,20b

Die Jünger dürfen in diesem Augenblick Zeuge sein, wie Jesus zum Vater emporgehoben wird. Recht genau bekommen wir das Wunder der Himmelfahrt geschildert. Sie waren so erstaunt, dass erst zwei Engel sie aus ihrer Bewunderung zurück in den Alltag holen. Unfassbar, so gebannt starren sie in den Himmel, es ist kein Traum, sondern ein Wunder Gottes, die Boden Gottes geben ihnen noch einmal die Bestätigung: Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren, wie ihr ihn gerade habt gehen sehen.« Sag doch selbst, ist es nicht erleichternd und ermutigend zu lesen, wie die Augenzeugen vor Freude mit dem Wissen, Jesus kommt wieder, in ihren Alltag zurückgekehrt sind und uns Teil haben lassen an diesem Geschehen?

Ich wünsche dir von Herzen ein Stauen über Gottes Liebe zu uns Menschen in Jesus Christus, ich wünsche dir von Herzen in deinen Alltag diese Freude und das Wissen Jesus, kommt wieder.
Sei gesegnet in Gottes großer Hand.

Es grüßt euch ganz herzlich
Alexandra Leupold